13.02.2021
Navigation: geographischer Nordpol vs. magnetisch Nord und Variation
Der geographische Nordpol ist jener Punkt in dem sich alle Meridianlinien in der nördlichen Hemisphäre treffen.
Alle Seekarten sind "genordet", das bedeutet auf einer Seekarte ist Norden immer "oben".
Auch Detailpläne oder Detailkarten sind immer "genordet".
Auf einem Globus ist auf ersten Blick ersichtlich, dass sich die Meridiane im geographischen Nordpol treffen.
Bei den hauptsächlich für die Navigation auf See verwendeten Merkatorkarten scheinen Meridiane aufgrund der
Merkator - Projektion als parallele Linien auf und treffen sich ebenso im geographischen Nordpol aber "im unendlichen".
Magnetisch Nord ist die Nordrichtung, in die die Kompassnadel eines Flüssigkeitskompasses zeigt.
Diese Richtung ist ortsabhängig und fällt nicht mit dem Nordpol zusammen. Sie „ändert“ sich ständig.
Die Abweichung, seemännisch Variation genannt, entnimmt man der Seekarte. Da sich diese Abweichung ändert findet man auf der Karte ein Bezugsjahr mit entsprechender Abweichung sowie die jährliche
Änderung um die aktuelle Variation berechnen zu können.
Die Missweisung zwischen Geographisch-Nord und Magnetisch-Nord, dieser Winkel wird geographisch als Deklination bezeichnet. Bei der Prüfung wird nach der Variation gefragt. Beides ist identisch
und zur Kursbestimmung erforderlich wenn der Kurs aufgrund des Magnetkompasses gehalten werden muss.
Die Variation entnimmt man der Seekarte.
Magnetische Feldlinien (Isogone: Linien mit der gleichen Missweisung) beeinflussen die Nordrichtung. Leider sind diese Linien nicht mit den Meridianen identisch, sondern verändern sich
jährlich.
Der magnetische Nordpol befindet sich dort, wo die magnetischen Feldlinien des Erdmagnetfelds vertikal zur Erdoberfläche in das Erdinnere eintreten und liegt nicht auf dem geografischen
Nordpol.
Der geografische Nordpol liegt am nördlichen Ende der Erdachse.
FAQ's & Tipps
Bei küstennaher Fahrt, z.B. von Insel Krk zur Insel Rab kann man die Variation getrost vernachlässigen da auf Booten und kleineren Yachten Flüssigkeitskompasse nur eine 5 Grad Einteilung haben
und das manuelle Steuern auf einige Grad Unterschied nicht wesentlich ist.
Bei einer Atlantiküberquerung ergeben einige Grad Unterschied beim Steuerkurs aufgrund der Entfernung eine doch beachtliche Kursabweichung.
Bei Navigation mit Seekarte und Fluxgate Kompass anstelle des Flüssigkeitskompasses entfällt die Berechnung da man die Variation laut Seekarte über Tastatur im Fluxgatekompass eingibt und somit
den Kartenkurs ablesen kann.
Zu beachten ist, dass man bei Ortsveränderung und geänderter Variation diese im Fluxgatekompass manuell über die Tastatur korrigieren muss.
Bei Navigation mit GPS gekoppelten Plotter wird automatisch der Kurs über Grund angezeigt. Eine manuelle Eingabe oder Berechnung ist damit nicht erforderlich.
Obwohl der Flüssigkeitskompass durch Variation und Deviation (Ablekung durch Metallteile an Bord) abgelenkt wird hat er einen wesentlichen Vorteil, er funktioniert auch ohne Strom! Sollte die Bordelektrik ausfallen sind Fluxgate Kompass, GPS, Kreiselkompass oder Funk wertlos, ausser die Yacht verfügt über eine Notstromversorgung. Da diese bei den meisten Yachten nicht vorhanden ist bietet der klassische Flüssigkeitskompass alleinig die Möglichkeit einer Kursbestimmung ohne Landsicht an.
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